Schon Miraculix, der Druide in dem Dorf von Asterix, schneidet Misteln zum Herstellen von Medizin. Als starkes Yin-Tonikum findet sie sich m.E. bestimmt in seinem Zaubertrank.
Oben in den Bäumen bildet sie eine große stetig wachsende Kugel und lebt von ihrem Wirtsbaum. In dieser Analogie wurde sie als Heilmittel für Krebs erkannt.
Bekannt ist sie in der Winterszeit als Türschmuck: Wenn Verliebte unter einem Mistelzweig sich treffen, sollen sie sich küssen, um ihre Liebesverbindung zu stärken. Nun die Mistel hat eine stark anhaftende Seite. Homöopathisch gesehen kann sie lösend wirken, wenn etwas zu sehr „klebt“. Wie alle Mittel aus dem Pflanzenreich wohnt auch gerade der Mistel eine hohe Sensibilität und Anpassungsfähigkeit inne. Kann sie sich doch an ihre jeweilige Wirtspflanze anpassen und entsprechende Eigenschaften entwickeln. Beispielsweise wird Mistel von einer Kastanie bei Leukämie und Mistel von einer Birke bei Gebärmutterkrebs eingesetzt. Auch in der TCM hat die Kastanie eine große Verbindung zum Gefäßsystem und die Birke zum Unteren Erwärmer.
Die Mistel ist gemäß der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ein Yin-Tonikum sondersgleichen: sie nährt Herz-Yin und sogar Nieren-Yin-Essenz. Gerade bei auszehrenden Krankheiten wie Krebs braucht es Yin-tonisierende Pflanzen, die zudem das Immunsystem stärken und auch eventuell vorhandenen Schleim auszuleiten vermögen. Durch ihren Leber-Bezug kann sie lösend und entkrampfend wirken und seelische Aspekte einer chronischer Erkrankung ans Licht bringen. Diese vier Qualitäten der Mistel machen sie so wertvoll in der Krebstherapie.
Der Selbstheilungsprozess wird auf mehreren Ebenen angekurbelt. Gerade auf der Zellebene forciert sie eine Entscheidung für das Leben – das Leber-Qi beginnt wieder zu tanzen!
Aber auch wenn Schleim im Herzen zu Herzklopfen und Hypertonie oder innerer Verwirrung sorgt, bringt sie neben einem besseren Schlaf auch eine Klärung und Beruhigung voran.
Durch ihre Tonisierung des Nieren-Yin kräftigt sie auch die Substanz wie Knochen, Zähne und Sehnen und stabilisiert bei Knie-und Rückenproblemen. Selbst eine trockene Haut profitiert von ihren nährenden und klärenden Eigenschaften.
Als Yin-Pflanze ist sie kühlend und sollte bei vorliegender Kälte mit wärmenden und das Milz-Qi stärkenden Pflanzen wie Engelwurz und Thymian kombiniert werden. Die Beeren sind giftig! Die Dosierung und Zubereitung sollte individuell mit einer Kräuterkundigen abgesprochen werden.
Mit Mistel können wir aus einer großen Schwäche herauskommen und nach den Sternen greifen!