Schon im alten Ägypten war die Myrrhe (Commiphora molmol) wegen ihrem wohlriechenden Harz begehrt. Ihm wurde eine aromatische und reinigende Qualität zugesprochen und es wurde zur Einbalsamierung der Mumien ebenso wie als Deodorant verwendet. Zusammen mit dem Weihrauch wurde es als teures Gut bis ins sogenannte Abendland gehandelt und auch geraubt.
Im Mittelalter war Myrrhe ein geschätztes Heilmittel bei Heiserkeit, Husten, Asthma, Durchfall, Brustschmerzen und auch Kopfschmerzen. Auch gegen Würmer sollte die Myrrhe helfen. Karies wurde im Mittelalter als Zahnfäule bezeichnet und war mit großen Schmerzen verbunden, da es sich nur reiche Leute leisten konnten, einen Zahn ziehen zu lassen. Desinfektion war im Mittelalter noch nicht bekannt, die Menschen merkten wahrscheinlich, dass Zahnschmerzen vermieden werden konnten, wenn regelmäßig mit Myrrhe-Tinktur gespült wurde. Die Tinktur schmeckte aber furchtbar! Wie gut, dass es heute Zahnpasta gibt!
Das Harz der Myrrhe betäubt, trocknet und zieht zusammen. Aus Sicht der TCM beseitigt sie so Zustände von Fülle-Hitze. Symptome davon können Beschwerden im Darm wie Blähungen und Durchfall, Pilzbefall und Entzündungen sein.
Gerade äußerlich wirkt sie prima bei Zahnfleischbluten, Mundsoor und Mundgeschwüren. Bekannt ist das Harz als Räucherwerk. Sollten doch schon im Mittelalter böse Geisterlein dadurch vertrieben werden – vielleichtt erfreut Sie auch in dieser modernen Zeit der würzige Geruch?