Für meinen Vater zum 4.4.2023

Ein geliebter Mensch stirbt. Auch wenn es vorhersehbar war, schmerzt es.

Auch der Tod eines geliebten Tieres kann schmerzen. Das Herz zählt.

Es gibt viele gute Gedanken und tröstende Worte dazu. Es gibt die vielen Formen des Gedenkens und auch des Weiterlebens in anderen Formen.

Aber es bleibt schmerzhaft.

Es gibt viele Möglichkeiten, die vielleicht der ein oder anderen Person helfen, um mit diesem Kummer umzugehen:

• Bilder anschauen und mit der Person reden
• mit Anderen sich austauschen
• zusammen trauern, weinen und lachen
• die stillen Winkel des Herzens aufsuchen
• Musik der verstorbenen Person hören, vielleicht dazu auch tanzen
• ihren Lieblingsduft suchen und daran riechen
• viel reden oder viel schweigen
• sich Zeit für die Trauer nehmen
• im Alltag weitermachen
• mit der verstorbenen Person losziehen und sie überall hin mitnehmen
• eine Pflanze aussuchen und pflanzen
• einen Baum für sie suchen
• malen, schreiben, Holz bearbeiten
• Trauer ist manchmal ganz leise und manchmal ganz laut
• beten

Und dann nachdem ich alles versucht habe, wache ich am nächsten Morgen doch mit dem Gefühl auf :“Jetzt reicht es aber. Er soll wieder da sein! Genug mit diesem Spuk!“

Und man möchte Teile seines Lebens noch einmal leben, umgestalten, vielleicht sogar mehr streiten, aber dabei im Kontakt bleiben und mehr erleben/ zusammen erlebt haben.

Meine kluge Mutter sagt, dass man nichts bereuen soll, weil man ja früher auch weniger wusste als heute und sich immer so verhält wie man es eben denkt.

Aber steht uns nicht manchmal unser kleines Ego oder unsere Sturheit im Weg oder wir verdrängen wichtiges und eilen rastlos im Leben weiter.

Also wäre der Tod doch ein Lehrmeister? Der uns an Endlichkeit erinnert und dass wir innehalten und uns auf Wesentliches besinnen könnten? Das klingt aber sehr streng und ich glaube , dass es weitergeht und in ein paar Beziehungen vielleicht sogar leichter. Aber es bleibt eben doch der Schmerz und auch ein anderer Spruch, den ich gehört habe:

„Tod ist einfach Scheiße!“

Jedenfalls für die, die trauern.

Damit der kleine Artikel nicht ganz so brüsk endet, kommt noch eine andere Seite: ein kleines Gebet.

Mutter Erde

deine Güte ist allmächtig.

Du trägst und nährst uns

Deine Liebe ist grenzenlos

und sprengt Grenzen.

Von Dir kommen wir

und zu Dir kehren wir zurück,

um denen zu begegnen,

die vorangegangen sind.

Danke ,

dass Du meinen Vater aufnimmst.

Ich freue mich,

wenn ich ihn später wiedersehe.

Mutter Erde,

ich lege meine Trauer in deinen Schoß.

Danke für alle,

die da sind.